„Mit der Aufnahme in das Programm ‚Niedersachsen ist am Zug III‘ in 2019 konnten die Weichen in Richtung eines barrierefreien Umbaus des Holzmindener Bahnhofs gestellt werden. Hierzu sollen künftig die Bahnsteige von derzeit 38 cm auf künftig 76 cm angehoben werden, um einen ebenerdigen Einstieg in die Züge zu ermöglichen und zum anderen durch die Schaffung von zwei Rampen der barrierefreie Zugang zu allen Gleisen ermöglicht werden. Rampen sind im Vergleich zu einem Fahrstuhl deutlich effektiver und benötigen auch keine Wartung“, führt Hans Peter Sawatzki von der AG Bahn aus. „In Abhängigkeit des Planfeststellungsverfahrens kann die DB mit etwas Glück noch in 2021 mit den Umbauarbeiten beginnen“

Gemeinsam mit Karl-Heinz Witzel, Günther Reinecke, Dr. Wolfram Grohs und Klaus Gonska nahm er sich die Zeit, um den Holzmindener Bürgermeisterkandidaten Christian Belke in die Umbaupläne einzuweisen. Interessiert folgt dieser den Ausführungen der Experten, die sich seit Gründung der AG Bahn im Jahr 2006 um die Verbesserung der Angebote im öffentlichen Personennahverkehr verdient machen. „Ein zeitnaher Abschluss der Beginn der Baumaßnahmen wäre wirklich wünschenswert. Durch den Umbau wird gerade Fahrgästen mit Handicap, Fahrradtouristen oder Eltern mit Kinderwagen der Ein- und Ausstieg sowie der Zugang zu den Zügen wesentlich erleichtert. Positiv ist zudem, dass die beiden bereits vorhandenen Treppenaufgänge bleiben, sodass unterschiedliche Möglichkeiten zur Gleisquerung bestehen. Die Barrierefreiheit darf jedoch nicht am Bahnhof aufhören, sondern muss sich auch beim Umstieg in die Busse des RBB fortsetzen. In diesem Zusammenhang sollten wir uns in Holzminden grundsätzlich über die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes unterhalten. Es fehlt an geeigneten Fahrradabstellplätzen inklusive Ladestationen für E-Bikes sowie auch an öffentlichen Sanitäranlagen. Nicht zuletzt müssen wir mit dem Bahnhofsumbau auch die Parkplatzsituation neu bewerten“, so Belke.

Zudem greift er das Thema „Stundentakt“ und „Begegnungsgleis“ auf. „Ein Stundentakt, wie wir ihn bereits in Richtung Paderborn haben, wäre natürlich auch in Richtung unserer Landeshauptstadt wichtig. Das würde den Anreiz vergrößern bei uns zu leben, auch wenn der Arbeitsplatz in Hannover ist“.

Karl-Heinz Witzel greift diesen Punkt dankbar auf. „Das gilt umso mehr, wenn wir die Fahrtzeit nach Hannover reduzieren könnten. Dies wäre möglich, wenn wir beispielsweise auf moderne Triebwagen setzen, die auf der Strecke von Paderborn nach Altenbeken über die existenten Oberleitungen Strom abnehmen, um die Batterien aufzuladen. Diese könnten dann zwischen Altenbeken und Kreiensen im Batteriebetrieb fahren, und sich von Kreiensen bis Hannover wieder über die Oberleitungen aufladen. Wir hatten einen entsprechenden Vorschlag mit Blick auf die Landesgartenschau in Höxter gemacht“, erläutert Witzel. Dankend nimmt Belke diesen Punkt auf. „Das bespreche ich gerne mit unserem Landrat und unseren Landtagsabgeordneten, um erneut Werbung für einen solchen Ansatz zu machen“.